Bei großflächigen therapieresistenten Warzen bietet die photodynamische Therapie (PDT) als off-label-use eine sehr wirkungsvolle Behandlungsmethode.
Wie läuft die Behandlung ab?
Die Warzen werden mit einem Salicylsäurepflaster (z.B. Guttaplast®) vorbehandelt. Eine unblutige vorsichtige Abtragung mit einer Kürette wird vorgenommen, danach werden die Warzen mit einem Laser perforiert (Fraxel) und dadurch durchlässiger gemacht, anschließend wird ein Lichtsensibilisator (Delta-Aminolävulinsäure = 5-ALA), das auch im menschlichen Körper natürlicherweise vorkommt, aufgetragen und mit einem lichtdichtundurchlässigen Verband für 2-3 Stunden eingeschlossen. In dieser Zeit nehmen virusbefallene Zellen den lichtsensibilisierenden Wirkstoff in hohen Konzentrationen auf, dabei reichern gesunde Zellen kaum von diesem Wirkstoff an und werden so geschont. Anschließend werden die Warzen mit speziellem ungefährlichem rotem Licht für 20-25min bestrahlt. Die Behandlung ist mit einer Wärmeentwicklung verbunden, selten sind deutliche Schmerzen zu spüren, welche unangenehm aber nicht gefährlich sind.
Für maximale Linderung der Missempfindungen wird die Behandlung unter stetiger Kältezufuhr durchgeführt. In der Folge der Bestrahlung wird in den nächsten Tagen eine sterile Entzündungsreaktion in der Warze ausgelöst, dies ist ein Zeichen der Immunaktivierung und ist positiv zu werten. Bei unangenehmen Schmerzen können leichte Schmerzmittel, z.B. Nurofen, Ibuprofen eingenommen werden. Bei hartnäckigen Warzen sind möglicherweise 2-3 Behandlungen im Abstand von etwa 2-3 Wochen nötig.
Wie funktioniert PDT?
Aus Aminolävulinsäure = 5-ALA bildet sich in virusbefallenen Zellen Porphyrine, diese sind photoaktiv und bilden unter Rotlicht-Einfluss Sauerstoff-Radikale, welche virusbefallene Zellen selektiv zerstören. Diese Reaktion mit Licht und Sauerstoff in der Zelle nennt man „photodynamische Reaktion“.
Wesentliche Vorteile gegenüber einer Operation oder Laserbehandlung sind Schonung der gesunden Haut, fehlende Notwendigkeit einer örtlichen Betäubung, welche an Händen und Füßen mit deutlichen Schmerzen verbunden ist sowie eine narbenlose Abheilung.