Behandlung von Hautkrebs und Hautkrebsvorstufen
Sonnenlicht ist unverzichtbar für unser Wohlbefinden. Es beeinflusst nicht nur unsere Stimmung, sondern steuert auch biologische Prozesse wie die Bildung von Vitamin D, das für die Gesundheit von Knochen und Zähnen enorm wichtig ist. Gleichzeitig verursacht die im Sonnenlicht enthaltene UV-Strahlung jedoch auch zahlreiche Hautschäden: zum Beispiel Sonnenbrand, Pigmentflecken, vorzeitige Hautalterung, Hautkrebsvorstufen wie aktinische Keratose oder Morbus Bowen oder auch Hautkrebs.
Ihr Risiko ist erhöht, wenn…
- Sie eine helle Haut haben und rasch einen Sonnenbrand entwickeln
- Sie in der Kindheit und Jugend Sonnenbrände hatten
- Sie sich während der Arbeit oder in der Freizeit häufig im Freien aufhalten
- Sie Solarien besuchen
- Sie mehr als 50 Muttermale aufweisen
- Hautkrebs bereits in der Familie aufgetreten ist
- Sie älter als 50 Jahre sind
Nach einer Organtransplantation oder bei Einnahme von Immunsuppressiva
Aktinische Keratosen
Bei aktinischen Keratosen handelt es sich um Hautschäden, die durch Sonnenlicht verursacht werden. Sie sind die Folge aller Schäden durch die Sonne im Laufe des Lebens. Derartige chronische Sonnenschäden entstehen insbesondere bei Menschen mit heller Haut, die sich lange und ungeschützt in der Sonne aufgehalten haben (z.B. beim Arbeiten im Freien, beim Sport oder bei ausgedehnten Sonnenbädern). Aktinische Keratosen finden sich meist an den sogenannten „Sonnenterrassen“ des Körpers: Gesicht, Decolleté, Handrücken, Unterarme und Oberkopf bei Männern. Bei diesen Sonnenschäden handelt es sich um eine Vorstufe zum weißen Hautkrebs (Plattenepithelkarzinom), daher ist eine frühzeitige und konsequente Therapie unbedingt ratsam, denn frühzeitig erkannt, sind aktinische Keratosen gut behandelbar!Je nach Ausdehnung der betroffenen Areale und Stadium der aktinischen Keratose stehen verschiedene Behandlungsmethoden zur Verfügung. Kleine flache Keratosen können z.B. mithilfe der Kryotherapie (Vereisung mit flüssigem Stickstoff), beseitigt werden. Bei großflächigen Arealen hat sich auch eine topische Therapie mit dafür entwickelten Substanzen bewährt, welche die veränderten Zellen gezielt zum Absterben bringen. Sollten diese Methode nicht ausreichend sein, stehen in meiner Praxis eine Laser-Methode oder Photodynamische Therapie zu Verfügung. Es ist wichtig, neben den sichtbaren aktinischen Keratosen auch noch unsichtbare Veränderungen zu erfassen, daher kann die Kombination aus o.g. Optionen sehr sinnvoll sein.
Heller Hautkrebs
Ausgelöst durch eine chronische Lichtschädigung, tritt heller Hautkrebs (Basalzellkarzinom, Platenepithelkarzinom) insbesondere beim Menschen mit lichtempfindlicher Haut nach langjähriger Sonnenbelastung an den Sonnenterrassen des Körpers auf. Kopf, Stirn, Nase, Lippen, Unterarme und Hände sind dabei bevorzugt betroffen.Basalzellkarzinom ist die häufigste zugleich aber auch die am wenigsten gefährliche Form des Hautkrebses. Es stellt sich in der Regel als ein erhabenes haut- bis rosafarbenes Gewebe dar, oft auch als eine Wunde, die nicht heilt, oder auch als krustiger entzündeter Herd, der im Laufe der Zeit langsam wächst und unbehandelt in tiefere Gewebsschichten eindringt und sie zerstört. Je nach Eindringtiefe und Ausprägung des Basalioms kann dieses mittels Laser, mittels Photodynamischer Therapie, mit topischer Therapie in Creme-Form oder mittels operativer Entfernung behandelt werden.
Plattenepithelkarzinom ist der zweithäufigste Hautkrebs, das einer knotigen, schuppigen Warze ähnelt und ist grau oder gelblich-braun. Wenn der Tumor weiterwächst, verhornt er immer mehr. Die Kruste lässt sich schwer ablösen und der Tumor kann spontan bluten. Es kann sich rasch ausbreiten, vor allem an Lippen, Ohren, Finger oder bei Immunsupprimierten. Platenepithelkarzinom muss immer mit einem ausreichenden Sicherheitsabstand chirurgisch entfernt werden. In den nachfolgenden Jahren erfolgen engmaschige Kontrollen in der Praxis. Bei fortgeschrittenen Stadien ist eine regelmäßige Ultraschalluntersuchung der ableitenden Lymphknoten-Stationen notwendig.
Schwarzer Hautkrebs
Melanom ist die seltenste und zugleich die gefährlichste Hautkrebsform. Zum Teil entwickelt sich das Melanom aus bereits vorher bestehenden auffälligen Pigmentmalen, die entweder mit dem bloßen Auge oder mit einer Spezialuntersuchung, der Auflichtmikroskopie oder FotoFinder®, erkannt werden können. Pigmentmale sind auffällig, wenn sie wachsen, nässen, bluten, jucken, in Form, Begrenzung oder Farbverteilung asymmetrisch erscheinen oder sehr dunkle, braun-schwarze Farbanteile enthalten. Melanome können sich jedoch auch in auffälligen Hautarealen entwickeln. In meiner Praxis werden verdächtige Pigmentmale mit einem Sicherheitsabstand in Lokalanästhesie entfernt, bei Bestätigung der Diagnose folgt eine weitere Operation zur Erreichung eines größeren Sicherheitsabstandes und je nach Histologie ggf. eine Überweisung an die Hautklinik zwecks Lymphknoten Operation (Sentinel Node Biopsie) und Durchuntersuchung (Staging). Engmaschige Nachsorgeuntersuchungen sind anschließend für weitere 10 Jahre nötig.